Fast schon inflationär wird der Begriff genutzt, im Marketing, auf Fortbildungen, in den Medien: Storytelling. Dabei steckt dahinter etwas, das so alt ist wie die Menschheit selbst: Das Geschichtenerzählen.
Höhlenmalereien erzählen Geschichten, Grimms Märchen begeistern seit Jahrhunderten und jeder Film, jedes Theaterstück hat seine Story. In Geschichten zu denken und zu fühlen liegt dem Menschen sozusagen in den Genen – was läge da näher, als mit Geschichten Kunden zu begeistern? Statt reiner Marketing-Botschaften wie “Wir sind das tollste Ärzte-Team” oder “Hier ist unser neuer Relax-Patienten-Sessel” wird die Message in eine Geschichte gepackt. Besonders für eher unangenehme Dienstleistungen wie Arztbesuche ist Storytelling ein großes Plus für den Online-Auftritt.
Mehrwert für deine Patienten-Beziehung
Es gibt Produkte, mit denen sich sehr leicht Geschichten erzählen lassen. Nehmen wir Süßigkeiten. Wir zeigen ein Bild von einem strahlenden Kind, wie es seine Süßwaren aus der Schultüte zieht – und jeder wird sich an genau diesen Moment in seiner Kindheit erinnern. Oder ein Video, wie ein Vater aufgrund eines Staus fast das gemeinsame Osterfrühstück verpasst, gerade noch rechtzeitig zur Türe herein stürmt und die Schoko-Eier auf den Plätzen der Kinder verteilt.
Bei solchen Geschichten müssen wir nicht sagen, wie lecker die Schokolade ist. Wir wecken mit einer Geschichte Erinnerungen und ein positives Gefühl.
Schwieriger wird es bei Produkten oder Dienstleistungen, die unsexy sind, mit eher unangenehmen Gefühlen verbunden werden oder sogar Angst behaftet sind – z.B. einem Arztbesuch. Jedoch liegt hier auch eine große Chance: Zum einen ist Storytelling bei Ärzten noch nicht so verbreitet, du kannst mit Online-Geschichten also sehr leicht am Markt hervorstechen. Zum anderen sind Geschichten der beste Weg, um Vertrauen beim Patienten zu wecken: Indem du ein Blick hinter eure Kulissen gewährst, Geschichten aus eurem Arbeitsalltag erzählst und so Nähe aufbaust.
Dein Patient lernt euch von einer anderen Seite kennen und verbindet mit euch eine positive Erinnerung. Das stärkt eure Arzt-Patienten-Beziehung. Seine Patienten mittels Storytelling anzusprechen, hat klare Vorteile gegenüber reiner Informationsvermittlung oder hübschen Bildern:
1. Dein Patient identifiziert sich mit dir
Geschichten wecken Emotionen: Eure schönste Weihnachtsfeier, das tolle Bild, das ein junger Patient euch gemalt hat oder die Tasse Kaffee, die dir heute Morgen über
die Tastatur gelaufen ist. Solche Situationen kennt jeder und dein Patient wird sicher nachempfinden können, wenn du davon online erzählst. Vielleicht wird dein Team
sogar mit einem Lachen darauf angesprochen. Das schafft Verbundenheit, Sympathie und letztendlich Vertrauen – wohl das Wichtigste bei einer Patienten-Beziehung.
2. Infos bleiben besser hängen
In Geschichtsform können wir Menschen Informationen besser verstehen und uns merken – weil unser Gehirn so leichter Infos verknüpfen und abspeichern kann.
Ein Beispiel: Merke dir die Zahlenreihe 7, 2, 12, 48. Oder merke dir: Die sieben (7) Zwerge trafen überraschend auf zwei (2) Wanderer, die ihnen ein dutzend (12) Hühner verkaufen wollten. Die Zwerge waren so erschrocken, dass sie Hals über Kopf alle Arme und Beine (48) zusammen nahmen und davon rannten. Mit der Geschichte wirst du die Zahlen auch nächsten Monat noch wissen! Besonders interessant wird das bei komplexen Sachverhalten, also wenn du z.B von deiner neuen Technik oder einer neuen Behandlung berichten willst. Erzähle keine harten Fakten, sondern bericht von einem glücklichen Patienten, der davon profitiert hat. Denn das bleibt deinem Leser in Erinnerung!
3. Geschichten können weitererzählt werden
Eben weil wir Menschen in Geschichtsform denken, können wir uns diese besonders gut merken – und auch weitererzählen. Du erreichst also mit einer Geschichte nicht
nur den direkten Leser, sondern im Idealfall auch dessen Umfeld. Fand dein Kunde die Geschichte spannend, hat darüber gelacht oder geschmunzelt,
wird er sie vielleicht seinen Nachbarn, Kollegen oder Freunden weitererzählen. Sozusagen ein “Werbe-Schneeball-Effekt”.
Auf die Ohren: Der Praxismarketing Podcast
Wir bringen Praxismarketing auf den Punkt. Als Shortcast: kurz, prägnant und auf das Wesentliche reduziert. Von Klaus erfahrt Ihr, wer wir sind und warum wir im Praxismarketing genau so agieren. Statt „Marketing-Blabla“ gibt es Klartext – aus unserer Sicht und gerne auch mit Punk-Attitüde. Ob es Dir was bringt? #kommtdraufan
Reinhören, dann weißt Du es.
Storytelling-Beispiele in Video-, Foto- und Text-Form
Welche Form du für deine Geschichten nutzt, hängt u.a. davon ab, auf welchem Kanal ihr diese ausspielen wollt (Facebook, Webseite, Instagram, …) und natürlich, was sich unter euren Rahmenbedingungen überhaupt produzieren lässt. Egal ob Video, Foto oder Text: Geschichten lassen sich mittels jeder Form erzählen! Wichtig ist der Inhalt: Dieser sollte deine Patienten interessieren oder emotional berühren.
Video
Das Video ist die moderne Form des Storytellings und besonders Online sehr beliebt. Geschichten lassen sich in ihren Einzelheiten darstellen, man hat einen großen
Gestaltungsspielraum und die Web-Algorithmen lieben Videos. Allerdings kann es aufwendig sein, Videos zu produzieren. Ein schönes Beispiel liefert der Baumarkt Hornbach:
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Die Produkte des Baumarkts werden an keiner Stelle beworben, sondern es wird eine Geschichte erzählt: Eine Außenseiterin, in deren Rolle sich wohl jeder hineinfühlen kann – ebenso wie in ihren Vater. Auch in deiner Praxis gibt es sicherlich Geschichten, wo Menschen sich gegenseitig unterstützen oder ihr jemanden besonders glücklich gemacht habt. Manchmal reicht aber auch einfach ein “Schnappschuss” in Videoform, wie von der Autowerkstatt B51:
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Auch hier ist die Geschichte klar: Eine Weihnachtsfeier, ein absoluter Bowling-Anfänger… und das Missgeschick. Lass deine Patienten doch einfach an solchen Momenten teilhaben!
Foto
Bei Fotos spricht man von “Visual Storytelling”, weil ein Bild, ein Moment eine ganze Geschichte erzählt. Auch Vorher-Nachher-Bilder oder historische Bilder mit einem kurzen Text sind eine schöne Möglichkeit, über ein Foto etwas über dich, deine Praxis oder dein Team zu erzählen.
Dieses historische Bild zeigt, wie zwei Frauen bei Intel an der ersten Entwicklung eines Computers mitarbeiten – und erzählt damit nicht nur ein Teil der Geschichte des
Computer-Herstellers, sondern auch einen spannenden Moment der Frauen-Emanzipation:
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Habt ihr vielleicht auch Fotos aus euren Anfängen? Oder gibt es sogar ein Bild aus deinem Studium? Lass deine Patienten daran teilhaben – so taut die Arzt-Patienten-Beziehung auf.
Hier das Beispiel einer Landwirtin:
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Das Foto ist ein Blick hinter die Kulissen und obwohl es nur einen Moment darstellt, lässt sich daraus viel ableiten: Es geht um eine Landwirtin und Kartoffeln, es ist dunkel, sie hat vermutlich sehr lange alleine gearbeitet. So weckt sie nicht nur Emotionen, sondern auch Interesse für ihren Beruf.
Gibt es auch bei euch in der Praxis besonders stimmungsvolle Momente oder Situationen die zeigen, wie viel Arbeit hinter dem Empfangstresen steckt? Fangt sie ein!
Hier eine Zahnarztpraxis, die mit einem Teamfoto und einem kurzen Text nicht nur erzählt, dass sie Karneval feiert, sondern auch, dass sich ihre Öffnungszeiten ändern! Das ist sympathisch und informativ zugleich.
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Text
Natürlich lassen sich auch in Textform Geschichten erzählen, schließlich sind Texte “die Großmutter” aller Geschichten. Sie sind einfach zu erstellen und können vielfältig bestückt werden. Im Online-Bereich sollten sie in der Regel eher als Begleitstück zu deinen Fotos oder Videos kreiert werden.
Tipps fürs Storytelling
Bleib authentisch
Erfinde keine Geschichten, nur um deinen Kanal zu füllen. Dein Arbeitsalltag bietet genügend Momente, die sich erzählen lassen. Teile die Geschichten, über die du und
dein Team lachen oder die du deiner Familie beim Abendessen erzählen würdest. Das sind genau die Richtigen für dein Storytelling!
Nutze schöne Bilder & Videos
Der erste Eindruck zählt. Verwende ein wenig Zeit und Überlegung, wie du dein Foto oder Video am besten aufnehmen möchtest. Schöne Farben, fröhliche Gesichter und
nahe Aufnahmen sind ein guter Anfang! Ach ja, und scharf sollte das Bild auch noch sein 😉
Keep it simple
Um die Aufmerksamkeit deines Patienten zu wecken, bleib interessant und einfach. Keine Fremdwörter oder überladene Bilder. Keine total abstrakten Videos. Keine
platten Informationen. Benutze einfache, klare Worte und Bilder, die spannend, lustig oder einprägsam sind – so weckst du Emotionen und Interesse.
Lass deine Patienten für dich sprechen
Nichts ist für Menschen so überzeugend, wie ein anderer glücklicher Patient! Zeige also das Ergebnis eurer Arbeit und den glücklichen Kunden (natürlich mit dessen
Einverständnis).
Und: In jedem von uns steckt ein kleiner Voyeur. Also schenk deinen Patienten ab und an einen Blick hinter die Kulissen. Zeig ihnen, was sie sonst nicht zu sehen bekommen. Das schafft Nähe, Vertrauen und du bleibst in Erinnerung!
Viel Spaß beim Geschichtenerzählen wünscht dir artista – Deine Agentur für smartes Online-Marketing
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